Die Beziehungskiste

Eine Guerilla Bank als Nachbarschaftsmöbel

Aufgabe:
Nachbarschaftliche Beziehungen geben sozialen Rückhalt, wirken stressabsorbierend, sind die Grundlage für Sozial Kapital und den Aufbau von Gemeinschaften, sowie alternativen, nicht geldbasierten Beziehungs- und Tauschsystemen.
Die wichtigsten nachbarschaftlichen Effekte gehen von dem engsten Umkreis aus, also von Kontakten aus der selben Straße oder im selben Haus. Wie können noch nicht funktionierende Hausgemeinschaften aktiviert werden? Wie können sich die Bewohner des Hauses kennen lernen?

Ergebnis:
Die wirksamste Bedingung zum Kennenlernen ist ein gemeinsamer Ort, der hauptsächlich von der Gemeinschaft genutzt wird. Hinterhöfe, öffentlich zugängliche Flachdächer und Vorgärten sind gut geeignete Treffpunkte um nachbarschaftliche Beziehung zu etablieren. Doch was wenn diese Möglichkeiten nicht gegeben und die Begegnungen im Hausflur zu flüchtig sind?

Es gibt einen Ort über den jedes Haus verfügt und den gleichzeitig jeder Hausbewohner durchquert – den Bürgersteig vor der Haustür.

Jedoch ist in Deutschland das Aufstellen von Stühlen und Ähnlichen auf Bürgersteigen nur gestattet, solange auf dem restlichen Bürgersteig 150cm Passierbreite für die Fußgänger bleiben. Für permanente Möblierung verhält es sich noch komplizierter. 

Um diese Problematiken zu umgehen, haben wir die Guerilla Bank – »Mimikry« entwicklet. Sie ist ein zusammengeklapptes Sitzmöbel versteckt in einem Verteilerkasten – nur die Nachbarn kennen das Kleinod und haben einen Schlüssel. Städtische Verordnungen, anfallende Genehmigungen und Kosten für den Stellplatz der Bank werden durch Mimikry unbürokratisch ausgehebelt.

Fertigstellung
2009

Leistungen
Idee, Konzept, Produktdesign